In Hévíz fand der erste deutschsprachige Gottesdienst am 9. Mai 1999 statt. Seitdem trifft sich die deutschsprachige Gemeinde jeweils sonntags um 11 Uhr zu ökumenischen Gottesdiensten in der Kirche der ungarischen reformierten Gemeinde in der Helikon utca.
Die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Hévíz besteht aus ortsansässigen Deutschen, Österreichern und Schweizern. Sie spricht darüberhinaus auch die Kurgäste in Hévíz und die Feriengäste am Balaton an.
Die Evangelische Kirche Deutschlands /EKD/ beauftragt seit 2004 jedes Jahr für jeweils zehn Monate zwischen März und Dezember einen Pfarrer i. R. mit der Betreuung der Gemeinde. Derzeit amtiert Pfarrerin Dr. Heiderose Gärtner-Schultz, die alle Aufgaben wie Abendmahl, Taufen, Trauungen, Ehejubiläen, Beerdigungen und seelsorgerische Betreuung der Gäste versieht.
In der Kirche findet jeden Dienstag um 16 Uhr „Der Treffpunkt“ für Gespräche und Begegnungen, jeden 1. Donnerstag im Monat um 16 Uhr der Pilger- und Besinnungsweg statt. Alle Interessenten sind auch zu den Taizé-Gottesdiensten eingeladen.
Deutschsprachige Ev. Gemeinde
Reformierte Kirche
Hévíz, Helikon utca 6.
Tel: +36/30-735 1850
E-Mail: heiderose@gaertner-schultz.de
www.evkircheheviz.eu
Was sind Taizé-Gottesdienste?
Sie leben von wenigen wichtigen Elementen. Da sind einmal die vielen Lichter, die in der Kirche oder im Freien entzündet werden und alles in einen besonderen Glanz tauchen. Dann werden Taizé-Lieder gesungen, die von Wiederholungen leben und oft schon vor Beginn des Gottesdienstes gesungen und gespielt werden.
Mit Gesängen kann man sich auf die Suche nach Gott machen. Kurze, stets wiederholte Gesänge schaffen eine Atmosphäre, in der man gesammelt beten kann. Der oftmals wiederholte, aus wenigen Wörtern bestehende und schnell erfasste Grundgedanke prägt sich allmählich tief ein. Meditatives Singen macht bereit, auf Gott zu hören.
Als Beispiel sei der Text des Liedes von Jacques Berthier (Melodie und Satz), Taizé 1989 genannt:
Meine Hoffnung und meine Freude
Meine Stärke, mein Licht
Christus meine Zuversicht
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht
Meine Hoffnung und meine Freude
Meine Stärke, mein Licht
Christus meine Zuversicht
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht
Diese Gottesdienst oder Andachten leben von der Stille, vom gemeinsamen Schweigen oder Insichgehen. Wenige biblische Verse werden gesprochen, die oft mehrsprachig wiederholt werden, und diese werden im Schweigen meditiert.
Stille, Singen, auf Gottes Wort hören, den Lichterglanz aufnehmen, das sind die Hauptbestandteile. Diese Gottesdienstform ist beliebt bei Menschen, denen der Sonntagsgottesdienst fremd geworden ist, weil sie z. B. die Liturgie nicht mehr kennen. Es werden keine Vorkenntnisse benötigt.
Woher kommt diese Gottesdienstform?
Sie wurde in einem kleinen Ort mit Namen Taizé entwickelt. Er liegt in der Mitte von Frankreich. Hier entstand eine ökumenische Bruderschaft, die besonders durch eine internationale Jugendarbeit über Landesgrenzen als auch konfessionelle Grenzen hinweg aktiv ist. Taizé ist mit einem Namen ganz eng verknüpft: Roger Schutz. Er kommt aus der französischen Schweiz, ist von der Konfession her schweizerisch reformiert und ist der Gründer dieser ökumenischen Bruderschaft. Wer die Möglichkeit hat, sollte nicht versäumen, dort in der Versöhnungskirche einen Gottesdienst mitzuerleben.
Dr. Heiderose Gärtner-Schultz