Mit dem Untertitel „Mexiko in der Vigadó-Galerie“ eröffnete am 12. Mai 2017 um 17 Uhr in der Galerie der Musikhalle Pesti Vigadó die mit großer Spannung erwartete Ausstellung „Chaos” des Künstlers Paul Kepenyes.
Der Bildhauer, Goldschmied und Juwelier wurde 1926 als Kepenyes Pál in eine wohlhabende Bauernfamilie von Kondoros geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Kondoros und Szarvas, wo er Abitur machte. Danach ging er nach Budapest, studierte an der Universität für Kunsthandwerk und später an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Beni Ferenczy, einem der damals angesehensten Bildhauer des Landes.
In den dunklen Jahren der Diktatur verurteilte man ihn wegen angeblicher Umsturzbestrebungen zu zehn Jahren Haft. 1956 wurde er von den Aufständigen befreit und schloss sich dem Freiheitskampf an. Danach musste er fliehen und ging über Wien nach Paris, wo er sein Kunststudium beendete. Aus einem Stück von der am ersten Tag der Revolution gestürzten Stalin-Statue schuf Paul Kepenyes in Paris kleine Skulpturen, später Schmuck mit Miniaturstatuen.
Später ging er in die USA, danach nach Mexiko. Hier ließ er nach eigenen Plänen ein großes Haus und Atelier mit Blick auf die Bucht von Acapulco bauen. Paul Kepenyes gilt mit seinem monumentalen, ausdrucksstarken Stil und seiner einzigartigen Phantasie als führender Bildhauer Mexikos. Er schuf viele Monumente, wie die Sammlung „Die zerbrochene Welt“ und die Serie „Die Lebenden“. „Das Volk der Sonne“ können Besucher auf ihrem Weg vom Flughafen in die Stadt bewundern. Kepenyes ist weltweit anerkannt, auch sein Schmuck und seine Kleinplastiken sind bei Kunstsammlern sehr begehrt.
Kurator der Ausstellung „Káosz-Chaos“ ist die Kostümbildnerin und Mitglied der Ungarischen Kunstakademie, Erzsébet Rátkai. Die Ausstellung wurde vom Bildhauer Pál Kő, verdienter Künstler und Mitglied der Ungarischen Kunstakademie eröffnet.
Die Ausstellung ist bis 4. Juni 2017 im Erdgeschoss des Pesti Vigadó zu sehen.
Eintritt: 800 Ft.