Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: nachdem es in Ungarn schon lange nicht mehr so anhaltend kalt war wie in diesem Winter, ist bei den Anwohner und Besuchern des Balaton der Wintersportspaß ausgebrochen.
Die einen übernachten mit Hochgebirgszelt mitten auf dem See, um in die Sterne zu schauen und ihre Winterfestigkeit zu testen. Andere gehen täglich Schlittschuhlaufen, Eissegeln oder Eishockeyspielen. Mehrere Tausend Menschen folgten am 28. Januar 2017 dem Ruf zur gemeinsamen Überquerung des Eises zwischen Badacsony und Fonyód.
Während diese ihre Freude an der 5,2 Kilometer langen Wanderung mit oder ohne Schlitten, auf dem Fahrrad oder mit Schlittschuhen hatten, bauten sich einfallsreiche Leute mit Kettensägen und allerlei Gerät vor dem Yachtclub in Balatonlelle das zweite Mal in diesem Winter in die dicke Eisschicht ein Eiskarussell. Starke Männer waren dazu notwendig und so wurden unter den Kettensägen-bewaffneten Kerlen diesmal auch der Ringer Sándor Bárdosi und der Gewichtheber Ákos Nagy gesichtet.
Nach einer reichlichen Stunde war der schätzungsweise 5 Tonnen schwere, kreisrunde Block sauber aus dem Eis heraus gesägt und die Zuschauer konnten es kaum erwarten, auf der mit einem Motor wie ein Karussell angetriebenen Drehbühne mitfahren zu können. Bald stellte sich heraus, dass der Eisblock 50-60 Leute tragen kann. Sobald es mehr werden, beginnt er sich leicht zu senken. Man musste als geduldig warten, um schließlich aufspringen zu können.
Zur Gaudi in Balatonlelle trugen einige Künstler bei, die unter Anleitung des Weltmeisters im Eisskulpturenbau, Zsolt M. Tóth, eine Eisskulptur zauberten. Die Riesen-Ente aus Eis hat einen Durchmesser von sechs Metern und ist drei Meter hoch.