Bei Segelregatten denkt man gemeinhin an Meer und Ozean. Doch auch ein Binnengewässer, das groß genug ist, kann ein solches Rennen beherbergen. Vorausgesetzt, dass auch der Wind stimmt. Beide Voraussetzungen erfüllt der Balaton in Ungarn. Und deshalb findet hier einmal jährlich die Regatta „Das Blaue Band vom Balaton” statt. Das Rennen gilt als eines der beliebtesten Regatten Europas und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Außerdem unterstreicht die Regatta einmal mehr den besonderen Stellenwert, den Sport in Ungarn allgemein genießt.
Eine fast 100-jährige Geschichte
1934 wurde das Blaue Band vom Balaton zum ersten Mal ausgetragen. Zu Beginn fand die Regatta im Zweijahrestakt statt. Doch schon bald erfreute sich das Sportevent einer dermaßen großen Beliebtheit, dass man beschloss den Wettbewerb jährlich auszutragen. Bei der ersten Auflage des Rennens gingen lediglich 21 Boote an den Start. Mittlerweile nehmen jährlich bis zu 600 Segelschiffe teil, auch in diesem Jahr findet die Regatta wieder statt. Schon bei der ersten Auflage am Start war das Segelschiff Hannibal. Das Besondere an diesem Schiff ist die Tatsache, dass es noch immer seetüchtig ist und als besonderes Highlight auch heute noch fast jedes Jahr am Rennen teilnimmt. Siegchancen hat der „Oldtimer“ mittlerweile nicht mehr, es gilt eher das olympische Motto „Dabei sein ist alles“.
Die Regatta muss sich nicht verstecken
„Dabei sein ist alles“, das gilt längst nicht für alle Segelschiffe, die an der Regatta teilnehmen. Denn hinsichtlich Preisgeld und Prestige braucht sich das Blaue Band nicht hinter anderen Regatten zu verstecken. Nicht von ungefähr lehnt sich der Name an das Blaue Band des Atlantiks an, jener renommierten Auszeichnung für die schnellste Atlantiküberquerung von Europa nach New York City. Bei der Balaton-Regatta gilt es, eine Strecke von insgesamt 200 Kilometern zu bewältigen. Die Wasserfläche des gesamten Balatons beträgt 600 Quadratkilometer, die Route passiert einige attraktive Hafenstädte. Immerhin bis zum Jahr 2010 hatte der Rekord des Schiffs „Nemere II“ aus dem Jahr 1956 bestand, das die Route seinerzeit in nur zehn Stunden und 40 Minuten bewältigte.
Ungarn bietet mehr Sport als nur Segeln
Der großen Relevanz der Regatta zum Trotz: Die wichtigsten Sportarten in Ungarn sind nach wie vor Wasserball und Fußball. Während man im Wasserball noch immer zur absoluten Weltspitze gehört, sind die großen Zeiten des ungarischen Fußballs eine Weile her. 1938 und 1954 stand die ungarische Mannschaft zweimal im Finale einer Weltmeisterschaft. Doch beide Endspiele gingen seinerzeit verloren. Gegenwärtig ist Ungarn die Nummer 18 der FIFA-Weltrangliste. Zittern müssen die Ungarn auch noch um die EM-Teilnahme im kommenden Jahr. In den Playoffs geht es zunächst gegen Bulgarien. Buchmacher sehen das ungarische Team in der Favoritenrolle. Doch Online Wetten können nicht nur auf Fußballspiele abgeschlossen werden. Auch Motorsport und damit die Formel 1 ist ein Markt, in dem Wetten platziert werden können. In diesem Jahr zählt auch der Hungaroring erneut zu den Austragungsorten der Rennen. Der erste Formel 1 Grand Prix auf dieser Rennstrecke fand 1936 statt, zwei Jahre nachdem Das Blaue Band vom Balaton sein Debüt gefeiert hatte.
Der Balaton lockt
Menschen, die schon immer mit dem Gedanken gespielt haben, dem Balaton einen Besuch abzustatten, haben mit der jährlich stattfindenden Regatta einen Grund mehr, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Regatta findet jedes Jahr Mitte Juli statt. Genau dann, wenn auch schon ohne Segelrennen sommerliches Wetter und angenehme Temperaturen zu einem Urlaub am Plattensee einladen.