Im Rahmen des Förderprogramms der Europäischen Union zur komplexen Entwicklung des Wassertourismus am Balaton werden insgesamt sieben Anlegestellen für Wassersportler gebaut bzw. erneuert. Mit einer Gesamtsumme von 595 Millionen Forint bekommen die Städte Siófok, Zamárdi, Balatonszemes, Fonyód, Keszthely, Révfülöp und Tihany neue Anlegestege.
Den Anfang machte Fonyód, wo im Juli die neue Anlegestelle unweit des Hafens übergeben wurde, informierte József Hídvégi, Bürgermeister der Kleinstadt. Dieses Grundstück ist eine traditionsreiche, aber leider in die Jahre gekommene Anlage, wo bislang in erster Linie Schwimmunterricht und Wassergewöhnungsprogramme für Kinder angeboten wurden. Neben den Renovierungsarbeiten werden hier ein Kajak-Kanu-Anlaufpunkt und ein Treffpunkt für Wassersportler eingerichtet. Bislang wurde mit Fördermitteln in Höhe von rund 21 Millionen Forint das neue Bootshaus gebaut und mit einer Vielzahl an Wasserequipments, wie Kajaks, Kanus, Drachenboote, SUP-s, Rettungswesten und GPS-Modulen aufgerüstet. Diese können von Besucher gemietet werden, außerdem können hier Kurse und Wassertouren gebucht werden.
Máriusz Révész, Regierungskommissar der Initiative „Für ein aktives Ungarn“ betonte, dass der Staat sich das Ziel gesetzt hat, Ungarn bis 2030 zu den lebenswertesten Ländern der EU zu machen. Hierfür sei es unabdinglich, den Menschen ein breites Spektrum an Freizeitaktivitäten auf höchstem Niveau zu bieten. „Der Balaton bietet fantastische Möglichkeiten für die aktive Erholung und mit den sieben neuen Anlegestellen für Wassertouren können endlich auch Hobbysportler den Balaton vom Wasser aus erschließen.“ Révész wies darauf hin, dass in einer kürzlich veröffentlichten Statistik Ungarn den ersten Platz der übergewichtigsten Bürger Europas einnimmt und daher mehr Fokus auf die Gesundheit, Sport und glückliche Lebensbedingungen gelegt werden muss.
Gábor Schmidt, Vorsitzender des Ungarischen Kajak-Kanu Vereins (MKKSZ), erklärte, dass auf den beliebten Gewässern der Ober-Theiß bereits mehrere Tausend Wassersportler die Anlegestellen nutzen. Der Wassertourismus auf dem zweitgrößten Fluss Ungarns hat sich seit den Neuerungen wesentlich verbessert, versichert Schmidt. Auf dem Balaton möchte man den Besuchern die Möglichkeit bieten, von einem Fahrzeug auf das andere zu wechseln und zum Beispiel Zamárdi auf einem Kajak zu erreichen und anschließend mit einem Mietfahrrad weiterzufahren. Die hierfür benötigten logistischen Informationen will man mit einer kostenlosen Smartphone App lösen. Dieses Jahr sollen fünf von den geplanten sieben Anlegestellen übergeben werden, die weiteren zwei für Siófok und Balatonfüred werden in der nächsten Saison verfügbar sein.