Ausstellung archäologischer Funde der letzten zehn Jahre

Das Historische Museum von Budapest zeigt seit Mitte April 2019 eine Ausstellung mit den jüngsten Funden archäologischer Grabungen auf dem Gelände der Burg von Buda.

Archäologie

Museumsdirektorin Noémi Népessy betonte bei der Eröffnungsfeier, dass in der Ausstellung eine Auswahl der Funde von wichtigen Orten, wie dem ehemalige Rathaus von Buda, dem Kloster der Karmeliten unweit der Bug von Buda, dem Burggarten-Basar, der Budaer Matthiaskirche und der Bastei von Siebenbürgen (Erdélyi bástya), gezeigt wird. Die Besucher erwarten Stücke aus der Zeit der ungarischen Geschichte des 13. bis 17. Jahrhunderts, unter anderem Majolika-Gefäße, Reliefs, Habaner Keramik, türkische Krüge aus dem 15. Jahrhundert und ein Kreuzbild aus der Zeit der Arpaden-Könige.

Die Ausgrabungen im Stadtbereich der Hauptstadt laufen bereits seit über 70 Jahren und es werden immer wieder wichtige Zeugnisse des Mittelalters ans Tageslicht gebracht und damit auch neue Erkenntnisse, sowie Daten über die Geschichte Ungarns zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert gewonnen, ergänzte Népessy.

Als Beispiel für die Erfolgsgeschichte der Archäologen nannte sie einen teilweise erhaltenen Majolika-Teller aus dem 15. Jahrhundert, der in den 1950-ern bei einer Grabung unter der Leitung des Archäologen László Gerevich entdeckt wurde und 50 Jahre später dank des Fundes der Archäologin Eszter Kovács vervollständigt werden konnte.

Die Kuratoren haben die Ausstellungsstücke thematisch geordnet, sie werden mit Hilfe modernster 3D-Technik in Szene gesetzt. Die Themenwelten umfassen Funde im Burgpalast, in der Burgmauer, in Wohnhäusern und Geschäften, sowie rund um sakrale Gebäude.

Auf dem Gelände, wo lange Zeit ein Kloster der Karmeliten stand, befand sich schon im 16. Jahrhundert der imposanteste Adelspalast von Buda: das Anwesen des Aristokraten Johann Szapolya, das später auf den Staatsmann István Werbőczy überging. Der Pascha von Buda nutzte das imposante Gebäude während der Türkenherrschaft als Regierungspalast. Erst nach dem Ende des Großen Türkenkrieges konnte das mittelalterliche Gelände ab 1686 wieder anderweitig genutzt werden und wurde zu einem barocken Kloster umgebaut.

In der Archäologischen Ausstellung werden insgesamt 40 Fundstücke gezeigt, die in den vergangenen 10 Jahren bei 41 Grabungen an 27 Orten auf einer Fläche von knapp 27.000 Quadratmetern zutage gefördert wurden. Unter der Mitwirkung von 14 Ausgrabungsleitern und Archäologen, 32 Technikern und über 500 Assistenten wurden bislang 7% des Burggeländes erschlossen.

Unter den Ausstellungsstücken befinden sich ein Würfelspiel aus Knochen (14.-15. Jh.), ein Relieffragment aus rotem Marmor (Renaissance), ein Krug aus der Türkenzeit mit einer einzigartigen Schiffsdarstellung, ein silberner Bogenschützenring (17. Jh.), Tafelgeschirr, dessen Ursprünge bis nach China reichen, sowie eine Keramik aus der Habaner-Zeit mit einem besonderen Vogelmotiv und ein großer Bronzeschüssel (beide 17. Jh.). Die Ausstellung kann bis zum 31. Juli 2019 im Historischen Museum besichtigt werden.

Weitere Informationen unter http://www.btm.hu/en/